GOW 3 - Die Akte Kratos


Kratos, spartanischer Kriegsherr und späterer Kriegsgott, macht einen alles anderen als weichen Eindruck. Dennoch fiel [030] jetzt ein geheimes Tagebuch in die Hände. Dieses protokolliert den Besuch des vermeintlich harten Griechen bei einem Psychiater. Hier die exklusiven Einblicke!

Tag 1

Doc: Was führt Sie zu mir, Herr…
Kratos: Kratos. Nennen Sie mich Kratos.

D: Kratos, was kann ich also für Sie tun?
K: Nun, wo soll ich anfangen? Ich spüre den unstillbaren Hunger nach Rache. Nur in meinem Blutrausch finde ich kurzzeitig Ruhe vor den quälenden Fragen der Schuld. Sagen wir fürs erste einfach, ich bin ein wenig unausgeglichen.

D:Haben Sie es mal mit einem Sonnenstudio versucht? Ihre Haut ist kreidebleich, wenn ich das mal so direkt anmerken darf. Außerdem kann so ein Sonnenbad sehr stimmungsaufhellend sein.
K: Ich bin Grieche, genauer gesagt bin ich Spartaner. Sie können mir glauben, dass ich genug Sonnenstrahlen abbekomme. Wissen Sie Doc, auf weißer Haut wirkt das verspritzende Blut meiner Feinde umso intensiver. Zudem ist diese bleiche Haut ein letztes Andenken an meine Familie, wenn Sie es so sehen wollen.

D: Wo Sie gerade von ihrer Familie sprechen, wo ist diese? Leben Sie in Scheidung?
K: Ich möchte darüber nicht sprechen. Aber ja, man könnte sagen, ich lebe in Scheidung. Vorübergehend.

D: Sie sagten, Sie hätten viele Gegner ermordet…
K: Getötet! Ich habe viele getötet, ermordet habe ich nur zwei Menschen.

D: Genießen Sie das Töten von Menschen?
K: Ich vernichte in erster Linie Dämonen, Götter, Wesen von denen Sie  nicht einmal träumen können, Doc. Aber ja, ich genieße es meine Klinge in ihre Hälse zu rammen und in deren Blut zu baden. Rache zu nehmen, dafür dass sie mich benutzten. Sogar Zeus, mein Vater hat mich verraten. Aber auch er zahlt seinen Preis. Jeder bezahlt!

D: Kratos, Sie wollen damit also sagen, dass Sie ein…
K: Ein Halbgott bin, ja genau. Aber ich war sogar noch viel mehr. Nachdem ich diese hinterhältige Schlange Ares erschlagen habe, wurde ich selbst zum Kriegsgott. Im Grunde bin ich das noch immer.

D: Ich möchte die Sitzung an dieser Stelle für heute beenden. Ich danke Ihnen, Kratos.

Tag 2

D: Kratos. Schön, Sie wieder zu sehen! Gut geschlafen?
K: Abgesehen von den Visionen, fühle ich mich heute entspannter.

D: Heute schon irgendeinen Gott aufgespießt?
K: Überraschenderweise kam ich bislang ohne destruktive Betätigungen aus. Gut okay, ich würde Ihnen empfehlen, eine neue Eingangstür zu kaufen.

D: Beim letzten Mal haben Sie angedeutet, dass Sie Differenzen mit Ihrem Vater haben.
K: Das kann man so sagen. Ich wusste nicht einmal, dass ich einen habe. Erst als ich zu einer Bedrohung für ihn wurde, hat er sich offenbart. Zeus, dieser feige Bastard!

D: Sprechen wir hier vom selben Zeus, dem Göttervater?
K: Eine sehr schmeichelnde Bezeichnung. Aber irgendwie auch passend, denn dieser ganze Haufen so genannter „Götter“ ist eine verräterische Sippe und da ist Zeus als Ober-Verräter, der angemessene Anführer.

D: Was Sie aber auch in direkte Verwandtschaft mit den Angehörigen des Olymps bringen würde. Mir scheint, Sie planen ihnen etwas anzutun, was ihnen nicht gefallen könnte.
K: Ja, ich möchte sie töten. Jeden einzelnen von Ihnen. Die Menschen sind entschieden besser dran, wenn diese selbstverliebte Meute nicht mehr über sie herrscht, sie nicht mehr nach Gutdünken benutzt oder sie als Spielball ihrer Intrigen untereinander missbraucht.

D: Klingt so, als ob Sie selbst Opfer dieser Intrigen wurden, zum Spielball gemacht wurden?
K: Sagen wir, dass ich nicht nur einmal auf die harte Tour lernen musste, dass man besser keinen Pakt mit Göttern eingeht. Ich habe dafür einen hohen Preis bezahlt, einen zu hohen Preis. Egal wie sehr ich mich für den Betrug rächen werde und wie oft, verglichen zu meinem Preis, kommen sie alle günstig weg.

D: Sie sprechen Ihre Visionen an, hab' ich recht? Was ist es, was sie nicht mehr los lässt, Kratos?
K: Ich, ich möchte die Sitzung für heute beenden, Doc. Danke fürs Zuhören.

Tag 3

D: Kratos, ich würde gerne mehr über Sie erfahren. Sie sagten bei unserem ersten Treffen, dass Sie der Kriegsgott persönlich seien?
K: Ich war es, ich musste es sein. Denn, als ich endlich Ares erwischt hatte und ihn vernichtete, unterschätzte ich die Folgen. Ich tat es um Athen zu retten, aber auch weil ich eine persönliche Rechnung mit ihm offen hatte. Als junger Mann und Heeresführer wollte ich nichts Geringeres als Sparta zur größten Streitmacht der Welt zu machen. In meiner Selbstüberschätzung kam ich in eine Situation, dass ich eine Schlacht nur noch durch einen Pakt mit Ares gewinnen konnte. Mein erster Pakt mit den Göttern. Meine erste Stufe ins Verderben. Als Ares Werkzeug gewann ich Schlacht um Schlacht. Tötete ohne Unterlass, ohne Gnade. Blind in meinem Blutrausch.

D: Wann erwachten Sie wieder aus dieser Raserei?
K: Als es zu spät war. Ares wollte sicherstellen, dass ich auf ewig ein Werkzeug des Krieges bleibe. Nun, er hat es geschafft. Durch ihn getäuscht und verblendet, war ich voller Blutdurst als ich meine Frau und Tochter ermordete. Seit dem verfolgen mich diese Visionen überall hin. Nachdem ich meine Rache an Ares bekam, hoffte ich auf Erlösung durch Athene. Doch auch sie hinterging mich. Anstatt mich von den Visionen zu befreien, musste ich den Platz als Kriegsgott einnehmen.

D: Was haben Sie nun vor, Kratos?
K: Die Götter erlaubten mir nicht, dass ich in den Freitod gehe. Nun gut! Ich werde zu Ende bringen, was ich begonnen habe und nicht eher ruhen, bis ich auch den letzten Bastard im Olymp meine Klinge kosten lassen habe! Vielleicht finde ich danach meinen Seelenfrieden, auf die eine oder andere Weise. Und möglicherweise sehen wir uns auch wieder, Doc.

Das vorliegende Protokoll verdanken wir dem investigativen Einsatz unseres Mannes Pascal Scheib.


God of War 3 ist der neueste Ableger des Hack'n'Slay-Epos und seit dem 19. März 2010 exklusiv für PlayStation 3 erhältlich.  In der im Fahrwasser der griechischen Mythologie angesiedelten Story, zückt der tragische Held Kratos abermals die Zwillingsschwerter, um Zeus und Konsorten das Fürchten zu lehren.